Schiffshebewerkanlage Niederfinow Nord – Trogsicherung
May 4, 2019Kearl Ölsandbunker
May 4, 2019
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Auftraggeber:
Hermann GmbH
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Projekt:
Instandsetzung und Umbau eines Schiebetores Große
Seeschleuse Wilhelmshaven
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Projektbeschreibung:
Technische Bearbeitung der Flut- und Lenzanlage
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Leistungen/Besonderheiten:
- Erstellen von Fertigungs- / Werkstattzeichnungen
- Erstellen von Montagezeichnungen
Da aus wasserwirtschaftlichen Gründen der Marine-Stützpunkt in Wilhelmshaven die
erforderlichen Süßwassermengen zur Befüllung der Schwimmtanks nicht mehr bereitstellen
kann, müssen diese zukünftig mit Seewasser befüllt werden.
Deshalb sind alle Armaturen konzentriert in den erweiterten Pumpenräumen unterzubringen
und nicht mehr, wie bisher, in den Tanks. Die gesamte Flut- und Lenzanlage ist deshalb
auch durch eine neue seewasserbeständige Anlage zu ersetzen. Die bisherigen
Ballasttanks werden nicht mehr über eine Ringleitung mit einzelnen Abgängen versorgt,
sondern müssen jeder
eine eigene Zuleitung aus den Pumpenräumen heraus erhalten. Durch die nun separate
Befüllung und Entleerung der Ballasttanks kann auf die Trimmtanks verzichtet werden. Es
ergeben sich jetzt 20 Ballasttanks, die in 4 Tankgruppen zu 5 Einzeltanks zusammengefasst
werden. Für jede Tankgruppe sind eine Hauptpumpe (140 m³/h) und eine unterstützende
Nebenpumpe (20m³/h) vorzusehen. In den beiden Pumpenräumen am vorderen und
hinteren Ende des Tores sind je 2 Hauptpumpen und 2 Nebenpumpen unterzubringen.
Diese fördern das Wasser zu einem Verteilerrohr, von dem aus jeder einzelne Tank über
eigene Leitungen und eigene motor- bzw. handbetriebene Ventile versorgt wird (einzeln
oder gemeinsam). In jedem Pumpenraum sind eine zentrale Saugleitung (Füllen) und eine
Abgabeleitung (Lenzen) vorzusehen. Deren Steuerung erfolgt über hand- bzw.
motorbetriebene Absperrklappen in der Verteilerleitung. Um ein Zurücklaufen von
Ballastwasser ins System zu verhindern, sind Rückschlagklappen in den Abgabeleitungen
anzuordnen. Durch Bypass- und Überbrückungsleitungen muss auch die jeweils andere
zugehörige Tankgruppe eines Pumpenraumes bedient werden können. Zusätzlich muss
durch eine durch das komplette Tor laufende Leitung zum anderen Pumpenraum eine
Versorgung der anderen Torseite ermöglicht werden. Im Extremfall können also mit jeder
Pumpe alle Ballasttanks versorgt werden. Restwasser und eventuell anfallender Schlamm
in den Tanks wird im Bedarfsfall manuell durch Tauchpumpen beseitigt. Für eine eventuell
größere Wasseransammlung unterhalb der Gitterrostebene in den Pumpenräumen ist die
Möglichkeit vorzusehen, über eine Not-Lenzrohrleitung und entsprechende Ventilsteuerung
das Wasser durch die Abgabeleitung aus dem Tor zu pumpen. Die Rohrleitungen zu den
Ballasttanks müssen wegen der vorhandenen Blechaussteifungen des Tores ca. 1300 mm
oberhalb des Tankbodens durch die Tankwände verlaufen. Zum Ausgleich von
Verformungen zwischen den Tankwänden sind in den Rohrleitungen Stahlkompensatoren
vorzusehen. Jeder Tank ist mit 2 Entlüftungsleitungen mit aufgesetzten Rückschlagventilen
auszurüsten, die bis auf eine Höhe von NN +7,0m reichen müssen (Tor im eingebauten
Zustand). Die Füllstände der Tanks sind durch Druckaufnehmer zu ermitteln, die durch eine
Entlüftungsleitung bis in den Tank geführt werden. Zusätzlich ist eine manuelle Peilung
mittels Lichtlot über diese Leitungen vorzusehen. Die Pumpen, Ventile und Klappen etc.
sind seewasserbeständig auszuführen aufgrund der zuvor erwähnten Befüllung der Tanks
mit Seewasser, die Ansaugleitungen sind mit Sieben zur Grobfilterung auszurüsten und die
Rohrleitungen insgesamt von innen zu gummieren und außen mit einem
seewasserbeständigen Anstrich zu versehen.
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Ausführungszeit:
2018
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Auftragssumme:
16.027,40 €/netto